Tagung “Konflikte um Heimerziehung und Einschluss heute” am 4.3.2022 in Hamburg
Ein Bericht von der Tagung ist hier zu finden:
Dressur zur Mündigkeit?
Rechtsgutachten im Auftrag des Aktionsbündnisses
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Statements gegen Geschlossene Unterbringung
„Mein Leben war geprägt von den Erlebnissen in der Heimerziehung, sie hatten gravierende Auswirkungen auf mein Berufs- und Privatleben. Über 40 Jahre habe ich über diese Zeit geschwiegen und sie verdrängt. Das Buch des Spiegelautors Peter Wensierski „Schläge im Namen des Herrn“ war die Initialzündung, meine Heimzeit – und damit verbundene Verwerfungen in meinem Leben – aufzuarbeiten. Wie so vieles aus der bürgerlichen Gesellschaft der frühen Bundesrepublik wurde die Heimerziehung erstmals während der Studentenrevolte thematisiert. Es waren die 68er, die zeigten, was damals in den Heimen wirklich geschah. Damals hatten weder das Diakonische Werk noch die Caritas oder die staatlichen Heime ein Schuldbewusstsein. Die Erziehungsmethoden waren damals geprägt von der Ansicht, alles was Kinder eigentlich lernen müssten ist bedingungsloser Gehorsam. Aber sie wollen es nicht lernen. Deshalb müsse man ihnen ihren Eigensinn früh und gründlich austreiben. Dieser alte Glaube, dass die Gewalt gegen Kinder keine Folgen hat und sie nur stark macht, ist der schrecklichste Irrglauben mit denschrecklichsten Folgen für das Leben. Deshalb möchte ich darauf aufmerksam machen was damals geschah und dafür sorgen, dass es nie wieder passiert. Leider müssen dazu „dicke Bretter“ gebohrt werden. Die böse Schwarze Pädagogik war gestern, so wie die böse Heimerziehung gestern war – und heute ist alles gut? Selbstverständlich nicht. Der Kern der Schwarzen Pädagogik ist die Manipulation der Gefühle des Kindes. Dies geht mit offenkundiger Gewalt, aber auch mit sehr subtiler psychologischer Gewalt einher. Kinder und Jugendliche brauchen Schutz und Fürsorge. Das macht sie stark und sie lernen Beziehungen zu anderen Menschen herzustellen ohne sie zu benutzen. Geschlossene Unterbringung ist keine Option für Kinder und Jugendliche und führt nur zur Zerstörung von Persönlichkeit."
Wolfgang Rosenkötter (War in den 60er Jahren in Heimerziehung in mehreren Heimen der Bodelschwinghschen Einrichtungen und erlebte dort Zwangsarbeit, Misshandlungen und Entpersönlichung. Später studierte er Sozialwissenschaften und hat zwei Lehraufträge an Universitäten in Berlin und Bremen. Außerdem hält er als Zeitzeuge Vorträge in vielen Institutionen. Er ist seit 10 Jahren Obmann für Jugendliche in den Wohngruppen in „Bethel im Norden“ und Protagonist des Films „Freistatt“. Daneben engagiert er sich für Kinderrechte im Deutschen Kinderschutzbund und im Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung.)
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Archiv des Autors: thea_m
TAZ | „Schwierige nicht aussondern“
Konferenz-Initiator über Straßenkinder Jörg Richert will betroffene Jugendliche über ihre Situation beraten lassen. Er fordert, dass Jugendwohnungen Unangepasste nicht mehr rauswerfen dürfen. mehr dazu im Interview von Kaja Kutter in der Taz vom 19.09.14
Dressur zur Mündigkeit? | AKS Hamburg
Der Hamburger Arbeitskreis Kritische Sozialarbeit startete einen Aufruf zu einer bundesweiten Kampagne. In dem Artikel “Dressur zur Mündigkeit? – Für die Verwirklichung der UN Kinderrechts-Konvention statt Überwachen und Erniedrigen in den Grauzonen der Hilfen zur Erziehung!” vom 14.Juli 2014 findet … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Stellungnahmen, Texte / Aufsätze
Verschlagwortet mit AKS Hamburg, Dressur, Heimerziehung, Phasenmodell, Stufenvollzug
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TAZ | Keine ausreichende Kontrolle
Tagung Haasenburg-Heime Experten berieten bei einer Tagung, wie sich die Aufsicht über Heime verbessern lässt. Die bisherigen Maßnahmen reichen noch nicht. Ein Jahr nachdem die taz über den brutalen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in den Heimen der Haasenburg GmbH … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Alternativen zu GU, Haasenburg GmbH
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TAZ-Nord: Der Weg vorbei am Kinderknast
Jugendhilfe in Hamburg Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) lässt Alternativen zu geschlossenen Heimen entwickeln, hält parallel dazu aber an seinen alten Plänen fest. Pilotprojekt für 15 Fälle. Nach der Schließung der Haasenburg-Heime hat SPD-Sozialsenator Detlef Scheele ein eigenes geschlossenes Heim angekündigt. … Weiterlesen
Senatsdrucksache aus 1982
Die Debatten um Heimerziehung und geschlossene Heimerziehung sind nicht wirklich neu – und sie wurden schon ganz anders geführt, auch in der Politik. Bereits 1982 hat sich der Hamburger Senat inhaltlich sehr ernsthaft mit Alternativen zur Heimerziehung beschäftigt und ein … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Heimerziehung, Senatsdrucksache 1982
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Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses | ein Kommentar dazu
Der LJHA Hamburg hat sich mehrfach in intensiven Diskussionen mit dem Thema Geschlossene Unterbringung (GU) beschäftigt und am 14. April 2014 unter dem Titel Vorschläge zu Maßnahmen für besonders „schwierige“ Kinder und Jugendliche in Erziehungshilfen einen Beschluss dazu gefasst. Mehr … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Landesjugendhilfeausschuss, Maßnahmen für besonders "schwierige" Kinder und Jugendliche
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Potsdamer Neueste Nachrichten |Gericht: Haasenburg-Heime bleiben geschlossen
Alle Bemühungen der Betreiber blieben erfolglos: Die umstrittenen Jugendheime der Haasenburg werden nicht wiedereröffnet. Das pädagogische Konzept der Heime war am Ende ausschlaggebend. Mehr dazu
Veröffentlicht unter Presse
Verschlagwortet mit Haasenburg GmbH, Oberverwaltungsgericht
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OVG Berlin-Brandenburg | Haasenburg GmbH: Heime bleiben vorerst geschlossen – 15/14
Pressemitteilung Berlin, den 16.05.2014 Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit einem heute bekannt gegebenen Beschluss eine Beschwerde der Haasenburg GmbH gegen eine erstinstanzliche Eilrechtsschutzentscheidung des Verwaltungsgerichts Cottbus zurückgewiesen. Das Verwaltungsgericht hatte den Widerruf der Betriebserlaubnis für die drei Heime der Haasenburg … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit OVG Berlin-Brandenburg, Pressemitteilung
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Berliner Morgenpost | Rechtsstreit um Haasenburg geht weiter
Nachdem Brandenburgs Jugendministerin Martina Münch (SPD) einen Vergleichsvorschlag zur Wiedereröffnung der Heime mit neuem Konzept abgelehnt hat, muss nun das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg darüber entscheiden. mehr
TAZ |Haasenburg-Untersuchungskommission | Fälschungsvorwurf abgewehrt
Der Jugendheim-Betreiber wirft dem Ministerium vor, den Bericht der Untersuchungskommission verändert zu haben. „Unsinn“, kontert der Vorsitzende. 10.April 2014 mehr
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Verschlagwortet mit Haasenburg GmbH, Untersuchungskommission
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