Wie die TAZ vom 18.03.2020 berichtet, wurde kürzlich die Schließung zweier Wohngruppen der Einrichtung “Neustart” in Jänschwalde in Brandenburg verfügt. Der Geschäftsführer einer nahegelegenen Einrichtung (Wohngruppe für Jugendliche in Not im Bahnhof Jamlitz, dem Justus-Delbrück-Haus) kritisiert in dem TAZ-Interview, dass die Teilschließung nicht ausreicht. “Wie kann es sein, dass in einer Einrichtung Fenster verklebt, Stühle und Betten angeschraubt sind und man sich verdienen muss, mit den eignen Eltern zu telefonieren?” Solche Phasenmodelle seien das Gegenteil von Pädagogik.
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Tagung “Konflikte um Heimerziehung und Einschluss heute” am 4.3.2022 in Hamburg
Ein Bericht von der Tagung ist hier zu finden:
Dressur zur Mündigkeit?
Rechtsgutachten im Auftrag des Aktionsbündnisses
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Statements gegen Geschlossene Unterbringung
Prof. Dr. Marcus Hußmann, Ev. Hochschule Dresden:
„Ich bin gegen geschlossene Unterbringung, weil sie als sozialdisziplinierende Praxis eine autoritäre und zerstörerische Traditionslinie der Sozialen Arbeit fortschreibt. (Ehemals) Betreute schildern sie als missachtend, gewaltförmig, traumatisierend, diskreditierend, strikt monologisch, individualistisch, isolierend, entmächtigend, bedrohlich, strafend, schließend, beängstigend, ausgrenzend, entwürdigend oder entwicklungsschädigend.
Alle Versuche, sie unter dem Deckmäntelchen einer wie auch immer gearteten fachlich ausgewiesenen Expertise zu reformieren oder gar zu „humanisieren“, beweisen die These von Lieselotte Pongratz, dass man totale Institutionen eben nicht verändern, sondern nur abschaffen kann.“
→ Alle Statements im ÜberblickArchive
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