Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses | ein Kommentar dazu

Der LJHA Hamburg hat sich mehrfach in intensiven Diskussionen mit dem Thema Geschlossene Unterbringung (GU)  beschäftigt und am 14. April 2014 unter dem Titel Vorschläge zu Maßnahmen für besonders „schwierige“ Kinder und Jugendliche in Erziehungshilfen einen Beschluss dazu gefasst. Mehr zum Wortlaut des Beschlusses.

Im Aktionsbündnis erfolgte eine kritischer Ausseinandersetzung mit dem Beschluss.

Kommentar des Aktionsbündnisses gegen geschlossene Unterbringung zum Beschluss des Landesjugendhilfeausschusses vom 14.04.2014:

Es bleibt bei der Ultima- Ratio!

Die kritischen Töne gegenüber Geschlossener Unterbringung im Beschluss des LJHA sind erfreulich. Andererseits stützen die „Vorschläge zu Maßnahmen für besonders ‚schwierige‘ Kinder und Jugendliche in den Erziehungshilfen“ die herrschende Argumentation, zu der die Planung einer eigenen geschlossenen Einrichtung gehört, wie dies der Hamburger Senat nach wie vor beabsichtigt:

Die geschlossene Unterbringung als ultima ratio ist als Argumentation bekannt: „Eigentlich lehnen wir das ab, als wir benötigen das Einsperren als letztes Mittel“. Das ist – inhaltlich durchaus konträr zu der vom LJHA selbst formulierten Kritik am Einschluss von Kindern und Jugendlichen – eine prinzipielle Legitimation ihres Einschlusses.

Weiter wird der zentralen Begründungsstrategie der „besonders ‚schwierigen‘ Kinder und Jugendlichen“ gefolgt. Wie alle Studien zeigen, ist das irreführend, da die „besondere Schwierigkeiten“ sich nicht von denen der Kinder und Jugendlichen in offenen Einrichtungen der Erziehungshilfen unterscheiden. Wenn es eine Gemeinsamkeit gibt, dann die, dass die Angebote der Jugendhilfe bei den Insassen von geschlossenen Einrichtungen gescheitert sind.

Entgegen der im Beschluss zumindest akzeptierten Idee einer Geschlossenen Unterbringung als zeitlich beschränkte ultima ratio muss es unserer fachlichen und rechtlichen Überzeugung nach um deren vollständige Abschaffung und die Verpflichtung des öffentlichen und der freien Träger gehen, geeignete Alternativen für jede_n Einzelne_n zu entwickeln.

 

 

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