Hand- und Fußfesseln können keine Jugendhilfe und nicht Kindeswohlsicherung sein!

Und doch: Das Jugendamt Bremen griff gegenüber jugendlichen Schutzbedürftigen (minderjährige Geflohene) , die sich einer umstrittenen Verteilungsregel nicht beugen wollen, zu Gewalt. Und die Innere Mission, die die Einrichtung betreibt, kooperierte. Dagegen wurde demonstriert, wie die TAZ vom 5.2.2020 berichtet.

Der Flüchtlingsrat und Fluchtraum Bremen e.V. haben am 14.01.2020 einen Offenen Brief an die Senatorin für Soziales, die Sozial-Deputation sowie den Jugendhilfeausschuss geschrieben, damit diese Gewaltanwendung gegen schutzbedürftige Jugendliche sofort gestoppt und das Kindeswohl nicht weiter gefährdet wird.

Zum Hintergrund: Im Januar 2020 wurde ein 17-jähriger unbegleiteter geflüchteter Bewohner der Jugendhilfe-EAE Steinsetzer Straße unter Anwendung körperlicher und psychischer Gewalt in eine andere Jugendhilfeeinrichtung nach Brandenburg verbracht. Ca. 10 Polizist*innen stürmten gegen 6 Uhr morgens in sein Zimmer, nötigten ihn sich anzuziehen und legten ihm Handschellen an. Danach verbrachten sie ihn gegen seinen erklärten Willen gewaltsam in eine andere Jugendhilfeeinrichtung. Die Handschellen wurden dem 17-Jährigen erst nach der mehrstündigen Fahrt im Polizeitransporter in Brandenburg wieder abgenommen. Bereits im Oktober 2019 war eine solche Verteilungsentscheidung gegen einen 16-Jährigen gewaltsam und mit Handschellen durchgesetzt worden.

Mehr Infos:  https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/2020/01/jugendamt-laesst-handschellen-anlegen/

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