Rechtsgutachten im Auftrag des Aktionsbündnisses
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Statements gegen Geschlossene Unterbringung
„Mein Leben war geprägt von den Erlebnissen in der Heimerziehung, sie hatten gravierende Auswirkungen auf mein Berufs- und Privatleben. Über 40 Jahre habe ich über diese Zeit geschwiegen und sie verdrängt. Das Buch des Spiegelautors Peter Wensierski „Schläge im Namen des Herrn“ war die Initialzündung, meine Heimzeit – und damit verbundene Verwerfungen in meinem Leben – aufzuarbeiten. Wie so vieles aus der bürgerlichen Gesellschaft der frühen Bundesrepublik wurde die Heimerziehung erstmals während der Studentenrevolte thematisiert. Es waren die 68er, die zeigten, was damals in den Heimen wirklich geschah. Damals hatten weder das Diakonische Werk noch die Caritas oder die staatlichen Heime ein Schuldbewusstsein. Die Erziehungsmethoden waren damals geprägt von der Ansicht, alles was Kinder eigentlich lernen müssten ist bedingungsloser Gehorsam. Aber sie wollen es nicht lernen. Deshalb müsse man ihnen ihren Eigensinn früh und gründlich austreiben. Dieser alte Glaube, dass die Gewalt gegen Kinder keine Folgen hat und sie nur stark macht, ist der schrecklichste Irrglauben mit denschrecklichsten Folgen für das Leben. Deshalb möchte ich darauf aufmerksam machen was damals geschah und dafür sorgen, dass es nie wieder passiert. Leider müssen dazu „dicke Bretter“ gebohrt werden. Die böse Schwarze Pädagogik war gestern, so wie die böse Heimerziehung gestern war – und heute ist alles gut? Selbstverständlich nicht. Der Kern der Schwarzen Pädagogik ist die Manipulation der Gefühle des Kindes. Dies geht mit offenkundiger Gewalt, aber auch mit sehr subtiler psychologischer Gewalt einher. Kinder und Jugendliche brauchen Schutz und Fürsorge. Das macht sie stark und sie lernen Beziehungen zu anderen Menschen herzustellen ohne sie zu benutzen. Geschlossene Unterbringung ist keine Option für Kinder und Jugendliche und führt nur zur Zerstörung von Persönlichkeit."
Wolfgang Rosenkötter (War in den 60er Jahren in Heimerziehung in mehreren Heimen der Bodelschwinghschen Einrichtungen und erlebte dort Zwangsarbeit, Misshandlungen und Entpersönlichung. Später studierte er Sozialwissenschaften und hat zwei Lehraufträge an Universitäten in Berlin und Bremen. Außerdem hält er als Zeitzeuge Vorträge in vielen Institutionen. Er ist seit 10 Jahren Obmann für Jugendliche in den Wohngruppen in „Bethel im Norden“ und Protagonist des Films „Freistatt“. Daneben engagiert er sich für Kinderrechte im Deutschen Kinderschutzbund und im Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung.)
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Archiv der Kategorie: Stellungnahmen
Stellungnahme zum Hamburger Koalitionsvertrag „Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie“
Stellungnahme der Hamburgischen Gesellschaft für soziale Psychiatrie e.V. (Sept. 2020) zu der im Hamburger Koalitions-Vertrag formulierten gemeinsamen Einrichtung aus Jugendhilfe und Psychiatrie. Auszug: “Wie die Koalitionäre zu Recht feststellen, ist die beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg angesiedelte Koordinierungsstelle durchaus ein fachlich … Weiterlesen
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Offener Brief SOAL zu den Planungen einer Einrichtung in Kooperation von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie in Hamburg
„Der alternative Wohlfahrtsverband SOAL hat am 06.11.2020 einen offenen Brief zu den Planungen einer Einrichtung in Kooperation von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie in Hamburg veröffentlicht: „Kinder brauchen kein sicherndes, sondern ein verstehendes Umfeld“. Diesem schließen wir uns an und stellen ihn … Weiterlesen
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Prof. Dr. Nicole Rosenbauer in der öffentlichen Anhörung der Kinderkommission (KiKo) des Deutschen Bundestags am 16.12.2020: „Freiheitsentziehende Unterbringung abschaffen“
Prof. Dr. Nicole Rosenbauer hat für das Bundesweite Aktionsbündnis gegen Freiheitsentzug und geschlossene Unterbringung hat am 16.12.2020 in der öffentlichen Anhörung der Kinderkommission (KiKo) des Deutschen Bundestags Stellung beziehen können. Unter diesem LINK findet einen Text und eine Aufzeichnung/ein Video … Weiterlesen
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Offener Brief von jungen Menschen an die Fachkräfte aus Psychiatrie und Jugendhilfe (Video)
Eine Jugendliche liest am 5. Febr. 2020 den offenen Brief der jungen Menschen vor, der im Rahmen des Projekts des KJRV Dresden entstanden ist: Ort war die Fachtagung „Erziehung in Würde und Freiheit? Geschlossene Unterbringung und freiheitsentziehende Maßnahmen nach § … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit gegen GU, Jugendhilfe, Jugendliche, Jugendpsychiatrie, Offener Brief, Sachsen, Video, Würde und Freiheit
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Memorandum ‚Erziehung in Freiheit und Würde‘ (Sachsen)
Erziehung in Freiheit und Würde – Positionierung gegen Geschlossene Unterbringung in der Jugendhilfe in Sachsen Wir sagen Nein zu geschlossener Unterbringung und freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Jugendhilfe. Anlass dieser Stellungnahme ist die aktuelle Diskussion um das Schaffen von Jugendhilfeeinrichtungen mit … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Ausgrenzungsprozesse, fakultativ, Freiheitsentziehende Maßnahmen, gegen GU, Kinderrechte, Koordinierungsstelle individuelle Hilfen, Mündigkeit, Partizipation, UN-KInderrechtskonvention, Würde von jungen Menschen
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Für eine inklusive und subjektorientierte Kinder- und Jugendhilfe in Thüringen – gegen freiheitsentziehende und sonstige Zwangsmaßnahmen (29.10.2019)
Unter der Federführung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS; Referat 4 3 Heimaufsicht, erzieherische Hilfen) wurde in Bezug auf den LJHA-Beschluss 120/14 Nr. 3 eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, ein „Strategiepapier für den Aus- und Aufbau spezialisierter Angebotsformen … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Belohnungs- und Bestrafungssystem, Etikettierung, Freiheitsentziehende Maßnahmen, gegen GU, gewaltfreie Erziehung, Kinderrechte, Koordinierungsstelle individuelle Hilfen, Landesjugendhilfeausschuss, Ministerium, Thüringen
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Schwierige Kinder oder schwierige Systeme?
Download als pdf: FORUM 3/2019 “…Den Zusammenhang zwischen der „Besonderung“ von Kindern und Jugendlichen und ihrer Kategorisierung und Diagnostizierung als „Problemkind“ „schwierig“, „verhaltensauffällig“ oder eben „besonders herausfordernd“ belegen Fabian Kessel und Nicole Koch anhand einer Studie von 2014 zu 11-14jährigen … Weiterlesen
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„Dressur zur Mündigkeit?“ – Tribunal über die Verletzung von Kinderrechten in der Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland – 30. Oktober 2018 – 14-21 Uhr im Wichernsaal des Rauhen Hauses
Download: Flyer und Plakat Es ist keineswegs so, dass mit dem Abschluss der beiden Runden Tische zur Heimerziehung in West und Ost alles zum Besten stünde – im Gegenteil: trotz unbestreitbarer Verbesserungen gibt es eine zunehmende Tendenz der Verletzung von … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dressur zur Mündigkeit?, Hamburg, Kinderrechte, Rauhes Haus, Tribunal
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Stellungnahme des Aktionsbündnisses gegen geschlossene Unterbringung Hamburg und von ver.di FG Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe, Hamburg zu dem neuen Jugendhilfe-Skandal in Schleswig-Holstein und Hamburg um die Einrichtungen Dörpling und Rimmelsberg
„Das kenne ich – genau das habe ich auch erlebt – allerdings vor 50 Jahren!“ Das war die spontane Reaktion unseres Mitglieds Wolfgang Rosenkötter, als er die Berichte über die erniedrigenden und gewalttätigen Praktiken in den Einrichtungen in Dörpling und … Weiterlesen
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Positionspapier des Deutschen Kinderschutzbund zu Geschlossener Unterbringung
Der Deutsche Kinderschutzbund e.V. hat Ende Januar 2015 ein Positionspapier zur Geschlossenen Unterbringung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe verabschiedet. Präambel Viele Kinder und Jugendliche wachsen in gewaltbelasteten Verhältnissen auf. Sie erleben u.a. familiale und außerfamiliale Gewalt. Gewalt an Kinder … Weiterlesen
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