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Tagung “Konflikte um Heimerziehung und Einschluss heute” am 4.3.2022 in Hamburg
Ein Bericht von der Tagung ist hier zu finden:
Dressur zur Mündigkeit?
Rechtsgutachten im Auftrag des Aktionsbündnisses
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Statements gegen Geschlossene Unterbringung
Prof. Dr. phil. Werner Thole, Universität Kassel:
„Dass Kinder und Jugendliche, die in ihren Herkunftsfamilien keine guten Bedingungen der Sozialisation erleben können, die Möglichkeit erhalten, temporär oder langfristig in „öffentlicher Verantwortung“ aufzuwachsen und zu leben, stellt eine Errungenschaft moderner Gesellschaften dar. Die Gesellschaft übernimmt damit die Verpflichtung, den Heranwachsenden einen Lebensort bereit zu stellen, der es ihnen ermöglicht, ihre biografischen Wege zu bewältigen und zu gestalten, mit Zukunftsoptionen zu experimentieren, ohne sich selbst oder andere zu verletzen. Dies Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, stellt hohe und komplexe Anforderungen an die vielfältigen Formate der stationären Hilfen der Erziehung und an die dort beruflich engagierten Pädagog_innen.
Institutionen wie Pädagog_innen haben täglich die Möglichkeiten und Grenzen der Hilfen, der Erziehung und Bildungsarrangements in öffentlicher Verantwortung neu auszubalancieren. Das kann gelingen, aber auch scheitern, weil die Kinder und Jugendlichen ihre Ideen vom Leben in diesen Arrangements meinen nicht verwirklichen zu können oder die Institutionen und Pädagog_innen ihre Angebote und Interventionen nicht sensibel, souverän und für die Heranwachsenden akzeptabel realisieren. Auf dieses Scheitern mit dem Entzug der Freiheit zu reagieren, Kinder und Jugendlichen in geschlossene Einrichtungen einzuschließen, bedeutet, darauf zu verzichten, sich den Herausforderung von Erziehung zu stellen, bedeutet, Kindern und Jugendlichen die Chance zu entziehen, Mündigkeit und Selbstverantwortung zu lernen. Arrangements der geschlossenen Unterbringung und des Freiheitsentzugs ermöglichen strukturell nicht das Erleben und experimentelle Erlernen von solidarischer Freiheit. “
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Schlagwort-Archive: Olaf Emig
Der “Ellener Hof” in Bremen – Für die Abschaffung der Geschlossenen Unterbringung – von Olaf Emig
“Der Kampf um die Abschaffung der Geschlossenen Unterbringung von Kindern und Jugendlichen liegt auf dem Weg in die heimlose Gesellschaft.” Das ist der Titel eines Beitrags in Widersprüche 1/2004 von Olaf Emig (Sozialarbeiter und Diplom Kriminologe). Rückblickend auf seine ersten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Bremen, Texte / Aufsätze
Verschlagwortet mit Amt für Soziale Dienste Bremen, Anja Stahmann, Bremer Jugendamt, Bremer Sozialressort, gegen GU, Grüne Bremen, Olaf Emig, Petition, Widersprüche
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Petition an die Bremische Bürgerschaft: “Keine geschlossene Unterbringung für junge Menschen im Rahmen der Jugendhilfe”
Bis Mai 2015 wurde die Petition an die Bremische Bürgerschaft “Keine geschlossene Unterbringung für junge Menschen im Rahmen der Jugendhilfe” von Vielen mitgezeichnet. Initiiert wurde sie von Olaf Emig, Kriminologe und Sozialpädagoge, Lehrbeauftragter an der Hochschule Bremen, Koordinator zur Vermeidung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Bremen, Stellungnahmen
Verschlagwortet mit Anja Stahmann, Bremen, gegen GU, Olaf Emig, Petition
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TAZ | „Es gibt null Untersuchungen“ (Interview mit Olaf Emig)
Der Kriminologe und Sozialpädagoge Olaf Emig über die geschlossene Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge und Defizite der Bremer Jugendhilfeträger. Mehr dazu im vollständigen Interview von Simone Schnase in der Taz Nord Bremen vom 13.04.2015.