Am 10. Juli 2020 hat sich ein bundesweites Bündnis gegen Geschlossene Unterbringung (im Folgenden GU abgekürzt) konstituiert. Betroffene, Fachkräfte und WissenschaftlerInnen aus fünf Bundesländern gehören zu den GründerInnen. Diese, ursprünglich vom Hamburger Aktionsbündnis gegen Geschlossene Unterbringung erstellte WEB-Seite, wird künftig erweitert um alle beteiligten Bundesländer. Alle Interessierten sind herzlich willkommen sich anzuschließen. In Sachsen und Thüringen ist aktuell eine bedenkliche Ausweitung Geschlossener Heimerziehung, begleitet von entsprechenden “pädagogischen” Legitimierungsversuchen, zu beobachten.
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Tagung “Konflikte um Heimerziehung und Einschluss heute” am 4.3.2022 in Hamburg
Ein Bericht von der Tagung ist hier zu finden:
Dressur zur Mündigkeit?
Rechtsgutachten im Auftrag des Aktionsbündnisses
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Statements gegen Geschlossene Unterbringung
Dr. Hans-Ullrich Krause (Heimerzieher, Dipl.-Pädagoge, Kronberger Kreis für dialogische Qualitätsentwicklung, Lehrbeauftragter an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Universität Luxemburg, Vorstandsvorsitzender der IGfH, Leiter des Kinderhauses Berlin-Mark Brandenburg):
„Geschlossene pädagogische Systeme
- Erzeugen eigene, fremde Kulturen die sich von der Außenwelt immer stärker unterscheiden und abgrenzen.
- Führen zu fraglichen, seltsamen Beziehungen sowohl bei den hier lebenden jungen Menschen, als auch bei den Erwachsenen.
- Fordern Anpassung (auf beiden Seiten!) bis zur Unterwerfung.
- Erzeugen fragwürdigen Rollen der Pädagoginnen und Pädagogen.
- Verändern die „Seelen“ der Fachkräfte.
- Geben etwas vor, was nicht stattfindet (Beziehungen sind nicht gleich Beziehungen).
- Schaffen zwingend Machtstrukturen (Schlüssel, Eingriff mit Strafen, Belohnungssysteme die an biologistischen Konzepten anknüpfen usw.).
- Erzeugen eine allgegenwärtige Sehnsucht nach draußen obwohl das da draußen immer stärker zu einer Scheinwelt gerinnt.“
→ Alle Statements im ÜberblickArchive
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