Weser Kurier: Senat beschließt geschlossene Einrichtung

Weser Kurier:
Konzept gegen kriminelle Jugendliche: Senat beschließt geschlossene Einrichtung
(12.04.2016)

Die geschlossene Einrichtung für straffällige Jugendliche im Blockland soll Ende nächsten Jahres ihren Betrieb aufnehmen. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen.

Gemeinsam mit Hamburg werden für maximal 32 Jugendliche aus beiden Bundesländern intensivpädagogische Unterbringungsplätze geschaffen, damit künftig unterhalb der Schwelle der Straf- oder Untersuchungshaft eine weitere erzieherische Option bereitsteht, der sich die Betroffenen nicht entziehen können. Als Betreiberin wird die in Hamburg ansässige Pädagogisch-Therapeutische Jugendhilfe (PTJ) fungieren. In dieser Institution haben sich verschiedene anerkannte Träger pädagogischer Projekte zusammengefunden. Für das Projekt wird im Blockland auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern des früheren Jugendgefängnisses ein Gebäude mit einer Grundfläche von rund 2000 Quadratmetern errichtet. Kostenpunkt: rund 5 Millionen Euro. In der geschlossenen Einrichtung sollen vor allem mehrfach mit Straftaten in Erscheinung getretene jugendliche Flüchtlinge untergebracht werden. Der harte Kern dieser Personengruppe wird vom Innenressort des Senats auf 50 bis 70 geschätzt. Laut Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) waren junge unbegleitete Flüchtlinge zwischen März 2015 und März 2016 an 1135 Straftaten beteiligt. Das ist rund ein Drittel aller in Bremen von Jugendlichen verübten Straftaten.

Ergänzend zu dem Projekt im Blockland plant das Sozialressort drei weitere intensivpädagogische Einrichtungen im Stadtgebiet, allerdings ohne die Arrestfunktion. Dort sind weitere 26 Plätze vorgesehen. Parallel soll die Straßensozialarbeit für die Zielgruppe der jugendlichen Flüchtlinge um fünf Stellen aufgestockt werden.  „Der Senat baut damit das vorhandene Instrumentarium an pädagogischen Hilfen weiter aus“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) bei der Vorstellung des Maßnahmenkatalogs. Senator Mäurer ergänzte, die geplante Anstalt im Blockland sei „dringend nötig“. Bremen brauche eine Alternative zur Untersuchungshaft, „um hochproblematische, kriminelle Jugendliche so schnell wie möglich von der Straße zu bekommen“. […]

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